Still und heimlich: Etwa 20.000 ukrainische Soldaten sind in den vergangenen Monaten auf deutschem Boden ausgebildet worden. Damit ziehen uns die politisch Verantwortlichen mehr und mehr in einen Krieg gegen Russland hinein. COMPACT protestiert dagegen – und setzt auf Frieden! Unterstützen Sie uns in unserem Streben und sichern Sie sich die Druschba-Medaille in Silber. Hier mehr erfahren.
Der Podcast-„Augen geradeaus!“ wird seit einigen Jahren von Thomas Wiegold betrieben. Der frühere DPA- und Focus-Journalist begleitet die Entwicklung rund um die Bundeswehr und ihrer Auslandseinsätze. Zwar setzt das Format nicht in erster Linie auf die Friedenskarte, doch werden immer wieder auch spannende Hintergrundinformationen geliefert, die der Mainstream nicht aufgreift.
„Das war mir nicht bewusst“
Zu einer Selbstentlarvung geriet jetzt ein höchst aufschlussreiches Interview mit Bundeswehr-Generalmajor Olaf Rohde. Der Kommandeur des Ausbildungskommandos für ukrainische Soldaten, seit 100 Tagen im Amt, führt unter dem Dach der EU-Ausbildungsmission für die Ukraine (EUMAM UA) das Special Training Command (ST-C) in Strausberg, östlich von Berlin.
Der Ausbilder lobt zunächst die gute Zusammenarbeit mit den Ukrainern und hält dann recht freimütig fest: „Als ich die Aufgabe übernommen habe, war ich erst einmal sehr überrascht, was wir alles an Unterstützung für die Ukraine leisten. Mir war gar nicht bewusst, in welchem Detaillierungsgrad wir was und wie viel in Deutschland machen und an welchen Standorten und wie viele Leute eingebunden sind.“
Probleme bereitet demnach auch nicht die deutsche Seite, sondern eher die ukrainische. Häufig würden durch ukrainische Verbindungsoffiziere Anfragen für geplante Ausbildungen gestellt, dann aber wieder abgesagt. Nach ukrainischer Auskunft seien einfach zu wenige Soldaten verfügbar. Was bereit steht, werde an der Front benötigt. Die Absagen beträfen zumeist die Infanterieausbildung. Generalmajor Rohde: „Patriot-Ausbildung, Kampfpanzer-Ausbildung, Schützenpanzer-Ausbildung, wo es auch mehr um Einzelfähigkeiten geht, ist davon nicht so stark betroffen.“
„Alles auf deutschem Boden“
Europäer bilden in Strausberg aus, Amis in Grafenwöhr: Wie lange aber machen die USA das unter den neuen Gegebenheiten mit? Rohde erklärt:
„Wir haben ja als EUMAM UA und ST-C in Strausberg den Auftrag, die Ausbildung in Deutschland zu koordinieren, also alles auf deutschem Boden. Grafenwöhr ist zwar auf deutschem Boden, aber in der Ausbildungshoheit der Amerikaner.“
Ob Rohde mit seinen Leuten einen US-Ausstieg personell und organisatorisch auffangen könne, wird er sodann gefragt. Seine Antwort: „Der Inspekteur des Heeres hat die Ukraine-Ausbildung zu einem Schwerpunkt erklärt. Und das setzt er auch um. Von daher glaube ich, wenn wir mehr Anfragen bekommen, werden wir das auch können.“
Interessant ist auch, was er zur personellen Gesamtlage zu berichten weiß, zumal die bundesdeutsche Bevölkerung hierüber durch Politik und Medien überhaupt nicht informiert wird: „Mit Unterstützern und Ausbildern sind wir etwa bei 1.500 Leuten aus 22 Nationen, die sich mit der Ausbildung für ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland beschäftigen.“ Und falls sich jemand fragen sollte, warum das eigentlich nicht auf anderswo in Europa möglich sein soll: „Fakt ist ja im Moment, dass wir das derzeitige EU Mandat für Ausbildung in Deutschland haben, das bis Ende nächsten Jahres gilt.“
Rohde weiter: „Die Ukraine überlegt schon, ob sie selber Ausbildung auch in ihr Land verlagern könnte. Vorteil: Sie hätten die Soldaten im Land und kurzzeitig verfügbar. Deshalb überlegen sie schon, ob sie Ausbildungszentren im eigenen Land aufbauen. Aber das ist erst mal in der Überlegung.“
Immer wieder werde Generalleutnant Rohde gefragt, warum die deutsche Ausbildung an Drohnen so rückständig sei. Seine Ausführung dazu: „Die Panzerausbildung, wie auch alle anderen Ausbildungen, wird durch die Ukraine ja nachgefragt. Wir bilden nichts aus, was die Ukraine nicht will. Alles, was wir in Deutschland im Rahmen ST-C machen, ist von der Ukraine nachgefragt. Wir sollten aber die Ausbildung der Ukrainer eben nicht nur auf das Thema Drohnen reduzieren.“
Kriegsrhetorik
Entlarvend ist auch die Sprache, die von den Entscheidungsträgern wie Generalmajor Rohde mittlerweile wie selbstverständlich verwendet wird. Der plaudert drauflos:
„Das Fahrzeug, das sehr intensiv eingesetzt wird, ist der Flugabwehrkanonenpanzer Gepard. Da hört man auch immer die guten Kritiken: der wirkt, der bringt wirklich viel. Den Schützenpanzer Marder setzen sie in der Regel als Transportfahrzeug ein, um die Soldaten von der Deckung an die Front zu bringen. Der Kampfpanzer Leopard wird natürlich auch eingesetzt, aber nicht immer so, wie wir es tun würden. Am Ende entscheiden es die Kräfte an der Front.“
Angesprochen auf die Meldungen, wonach die Ukraine immer häufiger auch mit Fahnenflüchtigen zu tun hat, schwächt Generalmajor Rohde eher ab: „Absence without leave (Unerlaubtes Entfernen von der Truppe), das passierte schon mal bei etwa 20.000 Ukrainern, die wir in zwei Jahren ausgebildet haben. Aber das ist Sache der Ukrainer und für unsere Ausbildung in Verantwortung des ST-C nicht relevant.“
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