Zwei hochrangige Berater von Donald Trump haben einen Plan für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine vorgelegt. Ein Ende des Krieges würde damit in greifbare Nähe rücken – wenn Trump die Wahl im November gewinnt. Wie er dann den Tiefen Staat bezwingen will. lesen Sie in In unserer neuen Spezial-Ausgabe „Trump: Sein Leben. Seine Politik. Sein großes Comeback“. Brandaktuell! Hier mehr erfahren.

    Zwei ehemalige Sicherheitsberater von Präsident Donald Trump haben einen Friedensplan für die Ukraine vorgelegt. Das Papier mit dem Titel „America First, Russia & Ukraine“ von Generalleutnant a. D. Keith Kellogg und dem ehemaligen CIA-Analysten Fred Fleitz wurde im Rahmen des America First Policy Institute, eines Trump-nahen Thinktanks, veröffentlicht.

    Der Plan skizziert die Grundlagen künftiger Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine – unter der Prämisse einer erneuten Präsidentschaft Trumps. Kellogg amtierte unter Trump als Nationaler Sicherheitsberater, Fleitz war früher Stabschef des Nationalen Sicherheitsrates der Vereinigten Staaten.

    Trump als „ehrlicher Makler“

    Der Friedensplan von Kellogg und Fleitz sieht vor, dass die USA als größte Militärmacht bei Friedensverhandlungen federführend sein sollen. Anders als derzeit unter Biden soll es allerdings keine Parteinahme für eine Seite geben. Präsident Trump soll in diesem Szenario quasi die Rolle eines „ehrlichen Maklers“ im Sinne Bismarcks einnehmen.

    Da stimmt die Chemie: Viktor Orban (r.) mit dem damaligen US-Prsäidenten Donald Trump im Mai 2019 in Washington. Foto: IMAGO / UPI Photo

    Kernforderung des Papiers sowohl an die Ukraine als auch an Russland ist Verhandlungsbereitschaft. Wer sich dieser verweigere, muss mit Konsequenzen rechnen: Den Ukrainern wird jegliche Hilfe gestrichen, sollte sie nicht bereit sein, sich an den Verhandlungstisch zu setzen, Moskau wird im Falle einer Verweigerung weitere Waffenlieferungen an Kiew angedroht.

    „Wir sagen den Ukrainern: Ihr müsst an den Tisch kommen. Und wenn ihr nicht an den Tisch kommt, wird die Unterstützung der USA austrocknen‘“, erklärte Kellogg dazu. Gegenüber Putin werde man sagen: „Wenn Sie nicht an den Tisch kommen, werden wir den Ukrainern alles geben, was sie brauchen, um euch auf dem Schlachtfeld zu töten.“ Die Diktion mag manchen nicht gefallen, doch unter Militärs ist so ein Sprachgebrauch durchaus nicht unüblich. Das Schweizer Boulevardblatt Blick titelte dazu: „So sollen Putin und Selenski zum Frieden geprügelt werden.“

    Keine NATO-Mitgliedschaft

    Der Plan von Kellogg und Fleitz, der laut den Autoren mit Trump abgestimmt ist, sieht als erstes einen Waffenstillstand entlang der aktuellen Frontlinien mit anschließenden Verhandlungen und einen Friedensvertrag vor – eine spätere Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO schließt er explizit aus. Stattdessen soll Kiew zusätzliche Sicherheitsgarantien erhalten.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski bei einer Pressekonferenz am 13.4.2022 in Kiew. Foto: IMAGO / ZUMA Wire

    Ungeklärt sind nach wie vor die Gebietsfragen. Zwar soll Kiew laut dem Plan formell kein Gebiet abtreten müssen, dennoch sei es, wie die Autoren einräumen, eher unwahrscheinlich, dass die Ukrainer in naher Zukunft wieder die Kontrolle über das gesamte Territorium erlangen würde.

    Der Friedensplan von Kellogg und Fleitz ist der bislang detaillierteste Vorschlag aus dem Trump-Lager für eine Beendigung des Ukraine-Krieges. Trump selbst hat wiederholt erklärt, dass er den Konflikt innerhalb kurzer Zeit beilegen werde, sollte er am 5. November die Wahl gegen Amtsinhaber Joe Biden gewinnen.

    Moskau zeigt sich offen

    Die Reaktionen auf den Vorstoß fielen unterschiedlich aus. Ein Sprecher des Kreml erklärte, dass Putin für Gespräche weiterhin offen sei. Jeder von einer möglichen künftigen Trump-Regierung vorgeschlagene Friedensplan müsse jedoch „die Realität vor Ort widerspiegeln“. Nach derzeitigem Stand fordert Russland nicht nur jegliche Aufgabe von NATO-Ambitionen der Ukraine, sondern beansprucht auch die Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson.


    Kiew fordert hingegen den Abzug aller russischen Truppen aus der Ostukraine. Den Vorschlag von Kellogg und Fleitz, die Kampfhandlungen entlang der aktuellen Frontlinie einzufrieren, bezeichnete der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak als „seltsam“. Er erklärte: „Frieden kann nur fair sein und auf der Grundlage des Völkerrechts geschlossen werden.“ Ukrainische Sicherheitsexperten befürchten, dass der Plan die russischen Gebietsgewinne zementieren würde.

    Trumps innenpolitische Kontrahenten reagierten sichtlich aufgeschreckt – und floskelhaft. James Singer, Sprecher der Biden-Kampagne, sagte:

    „Donald Trump lobt Wladimir Putin bei jeder Gelegenheit, und er hat deutlich gemacht, dass er sich Putin nicht entgegenstellen oder für die Demokratie einstehen wird.“

    Positiver äußerte sich hingegen Philipp Adorf, USA-Experte am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn. „Eine vollkommene Niederlage der Ukraine, die auch als Niederlage der USA interpretiert werden könnte, würde Trump vermeiden, um nicht selber als Verlierer angesehen zu werden“, so Adorf gegenüber dem Schweizer Blick.

    Adorf geht davon aus, dass sich Trump auch aus diesem Grund tatsächlich schnell um ein Ende des Krieges bemühen würde – auch auf Kosten von Gebietsverlusten für die Ukraine. „Er könnte durchaus ein Ende der Kampfhandlungen beschleunigen, auch wenn es nicht zu einem dauerhaften Frieden führt“, so der Politologe und US-Experte.

    Von Dealmaker zum Peacemaker? Warum Trump so erfolgreich ist und wie er Frieden schaffen und den Tiefen Staat bezwingen will, lesen Sie in In unserer neuen Spezial-Ausgabe „Trump: Sein Leben. Seine Politik. Sein großes Comeback“. Brandaktuell und einzigartig auf dem deutschen Medienmarkt! Hier mehr erfahren.

    12 Kommentare

    1. Chabad Lubawitsch – Die Verbindung zwischen Donald Trump und Wladimir Putin
      https://www.bitchute.com/video/Y8ItyL0FLVot/

      The Happy-Go-Lucky Jewish Group That Connects Trump and Putin
      Where Trump’s real estate world meets a top religious ally of the Kremlin.
      https://www.politico.com/magazine/story/2017/04/the-happy-go-lucky-jewish-group-that-connects-trump-and-putin-215007/

    2. Ei, wie sich die kleinen Köpfe, welche durch Russland "befreit" werden wollen, die Welt denken. Putlo u. Trump trinken zusammen Tee, die USA überlassen Europa dem Bären Iwan und alles wird gut.

    3. Nach einer VT hat die Ukraine damals vergessen ihre Grenzen bei der UN registrieren zu lassen.
      In dem Fall hätte sie gar keine äußeren Grenzen.
      Dazu ist Selenskys Amtszeit abgelaufen.
      Ohne die Möglichkeit einer Verlängerung.

      • Lustig. Wer seine Grenzen nicht bei der UNO hat registrieren lassen, hat gar keine.

      • Entschuldigung, aber wir können Ihre Existenz mangels Registrierung nicht anerkennen. Soweit kommt es noch… Der außerweltliche Digitus des Archont/Demiurg/Moloch – Das Antileben/Materialismus (Symbolismus im Spielfilm "Sie leben", Konsum/Produktion/Materialismus über alles). Davon soll alles dieser Tage bestimmt sein.

    4. Rechtskatholik am

      Alexander Dugin hat einmal gesagt: Trump war immer ein harter Verhandlungspartner, aber er hat nie etwas gemacht, dass gegen die nationale Ehre Russlands ist. Ich glaube, das ist ein entsprechender Punkt. Putin kann wie jedes Staatsoberhaupt fordern, mit Respekt behandelt zu werden. Der Westen behandelt Länder mit anderem Wertesystem ohne Anstand und Respekt. Genau das schaft so viel Unfrieden. Ehrliche Verhandlungen kann es nur geben mit wechselseitiger Anerkennung. Ich glaube Trump hat für solche Dinge viel Gespür. Unter seiner Präsidentschaft könnte sich deshalb das Verhältnis zu den nichtwestlichen Staaten stark verbessern. Diese Länder wollen nur respektiert und von westlichen "Werten" verschont bleiben. Mit Trump ist das möglich.

      • Werden Sie selig mit Ihrer rosaroten Brille. Wenn der russische Chauvinist Alex Dugin Trumpel lobt, ist das ein Beweis, daß Trump schlecht für Deutschland und Europa ist, ganz schlecht..

    5. @ "die USA als größte Militärmacht bei Friedensverhandlungen federführend sein sollen"

      Egal ob R. Kennedy jr, D. Trump oder J. Biden: Was haben die USA jenseits von Pazifik und Atlantik in Eurasien verloren?
      Die Türkei hat wenige Wochen nach den verstärkten Kampfhandlungen im Frühjahr 2022 bereit einen Waffenstillstand ausgehandelt, unterzeichnet von Vertretern sowohl Russlands als auch der Ukraine. Auch China ist die Fähigkeit zum guten Vermitteln zuzutrauen.

      Die USA sind hier in Eurasien ebenso FEHL AM PLATZ wie das außerkontinentale kleine großblutige BRITANNIEN.

    6. Th.Stahlberg am

      Hört sich nicht gerade realisierbar an das Ganze. Jemand legt ein Wunschresultat fest, und dann werden den Protagonisten die Hände auf den Rücken gedreht. Wie wär’s denn mit "Interventionsverbot für raumfremde Mächte" – dem Grundverständnis nach Carl Schmitt, dass zunächst mal geographische Nachbarn selbst miteinander ins Reine kommen müssen! Kriegerische Katastrophen werden immer dann potenziert oder verstetigt, wenn sich überseeische "Freunde" einmischen und ihr Scherflein beisteuern.

    7. Tiefer Staat? Das sagte man in der Türkei, als es immer wieder westliche Putsche gegen die gewählte Regierung gab.
      Wie sieht ein Besatzer aus? So nett und freundlich zum Beispiel: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ac/Laurence_Douglas_Fink_%28cropped%29.jpg/344px-Laurence_Douglas_Fink_%28cropped%29.jpg
      Überall sitzt der Black-Rock-Fink mit drin, in fast jedem Großbetrieb und fast überall in der Ukraine auf dem bestem Ackerboden. Er schürt Klimapanik und profitiert vom Krieg. Und er ist auserwählt und Demokrat.

      Da muss Donald Trump schon seinem Namen alle Ehre machen und wie ein Donar oder Zeus mit Blitz und Donner ethisch auftrumpfen, wenn der Frieden wichtiger als der Profit werden soll.

    8. Natürlich am

      Die Ukraine wird der NATO beitreten und kein Territorium abgeben.
      Das wird Trump akzeptieren müssen . Danach kann es Gespräche geben.