Das neue COMPACT-Heft ist da! Wer hätte noch vor fünf, sechs Wochen gedacht, dass die September-Ausgabe von COMPACT erscheinen kann?! Jetzt ist es soweit. Nachfolgend Auszüge aus der Titelgeschichte „Sieg über Faeser“ von Jürgen Elsässer. Sichern Sie sich gleich Ihr Exemplar, das Interesse ist riesig. Hier mehr erfahren.

    16. Juli 2024, sechs Uhr morgens. Es klingelt. Es klingelt noch mal. Ich wälze mich im Tiefschlaf. Bin verärgert. Ich vermute, der Praktikant hat mal wieder Party gemacht, den Schlüssel vergessen und will jetzt ins Haus gelassen werden. Ich will ihm eine Lektion erteilen und weiter schlummern. Aber es klappt nicht: Der Typ ist hartnäckig. Nach dem gefühlten 40. Läuten quäle ich mich aus dem Bett. Ich schaue aus dem Fenster im ersten OG und sehe mit Schrecken: Unten vor dem Eingang und auf der Straße ist alles voller Vermummter. Hammerbande? Nein, dafür sind es zu viele Polizeiautos.

    Demütigung geht schief

    Ich ziehe mir meinen Bademantel über und öffne die Haustür. In diesem Augenblick drückt der Antifa-Fotograf ab, den die Polizei im Schlepptau hatte, auf dass er sein Schandwerk verrichten könne. Er verkauft den Schnappschuss sofort an die Bild-Zeitung, von dort findet er seinen Weg durch alle Medien.

    Geplant war vermutlich, mich in dieser Aufmachung zu zeigen, um mich zu entwürdigen: Haha, wie sieht denn der große Agitator aus, wenn man ihm an die Wäsche geht. Aber mir scheint, es hat nicht geklappt: Mein dunkelblaues Morgenkleid, ein deutsches Qualitätsprodukt der Marke Möwe aus dickem Frottee, ist einfach zu edel.

    Rechtsextreme Schreibtische und Bürostühle werden abtransportiert. Foto: Screenshot Youtube

    Aber ansonsten war die Inszenierung ein Erfolg für das Regime: Die Bilder mit vermummten, schwer bewaffneten Polizisten mussten bei dem unbedarften Bürger, der sie abends in der Tagesschau sah, tatsächlich den Eindruck erwecken, hier hätte kein Überfall auf eine Redaktion stattgefunden, sondern ein Terrornest sei ausgehoben worden.

    Der Einsatzleiter stellt sich vor und verliest mir die Verfügung des Bundesinnenministeriums (BMI): Es geht nicht nur um eine Hausdurchsuchung, wie ich naiv angenommen hatte, sondern um ein Totalverbot von COMPACT. Ich bin konsterniert. Hast du nicht damit gerechnet, dass das so kommt, werde ich in der Folge häufig gefragt. Nein, wirklich nicht.

    (…)

    Faeser, du kriegst mich nicht klein, dachte ich finster. Du hast dich mit dem Falschen angelegt! Eine unheimliche Ruhe breitete sich in mir aus, eine Kälte. Ich liebe den Kampf – jetzt war er da.

    Um kurz nach 8 informierte mich ein Polizist, dass sich Presse vor dem Haus versammelt hatte und fragte, ob ich für eine Stellungnahme hinausgehen wollte. Das war ein Zeichen, dass sich das Verhältnis zu den Uniformierten entspannte. Sie verzichteten mir gegenüber auf weitere Demütigungen, wie sie meine Frau erfahren musste, sondern vollzogen ihren Auftrag streng sachlich: alles mitnehmen, was auch nur im Entferntesten das Weiterarbeiten von COMPACT möglich machen könnte. Schließlich mussten auch noch die Büromöbel dran glauben – vermeintlich rechtsradikale Schreibtischstühle wurden rausgeschleppt.

    Angriff auf Pressefreiheit

    Draußen wartete ein Dutzend Kamerateams der etablierten Medien, dazu ein Frühaufsteher aus unserem politischen Lager, der Musiker und Youtuber Björn Banane. Ich formulierte druckreif in die Mikrofone: „Das ist typisch Nancy Faeser, das ist typisch Faschismus. (…) Das ist der schwerste Angriff auf die Pressefreiheit seit der Spiegel-Affäre 1962. Die endete damals mit dem Rücktritt des verantwortlichen Ministers Franz Josef Strauß. So wird es auch dieses Mal kommen. Mit dem COMPACT-Verbot hat Frau Faeser den ersten Nagel in ihren politischen Sarg geschlagen.“

    (…)

    Die Junge Freiheit berichtete schon Stunden nach der Razzia ausführlich, drehte eine TV-Reportage, machte in der Druckausgabe groß mit dem Thema auf. Es wurde erkannt, dass der Angriff auf COMPACT auch alle anderen oppositionellen Medien bedroht. (…) Viele weitere Oppositionelle, die uns in der Vergangenheit mehr oder weniger scharf abgelehnt hatten, standen in der Stunde der Gefahr zu uns oder besser zur Pressefreiheit. (…) Die Kritik am Anschlag auf das Grundgesetz erreichte schließlich sogar die etablierten Medien, wenn auch längst nicht in dem Ausmaß wie 1962 in der Spiegel-Affäre.

    (…)

    Schließlich und vor allem kam am Freitag, 19. Juli, endlich meine Frau aus Hessen zurück. Wir hatten fast 48 Stunden keinerlei Kontakt zueinander gehabt, da unsere Handys und Computer beschlagnahmt worden waren, eine quälende Zeit voller Sorgen und Ängste. Als wir uns endlich wieder in die Arme schlossen, flossen Tränen der Erleichterung. Mit ihr an meiner Seite hatte ich Kraft für das Kommende. Wie immer gilt: Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau.

    Die Wende

    Der entscheidende Tag war Sonntag, der 21. Juli. Zu Besuch kamen Anselm Lenz und Hendrik Sodenkamp vom Demokratischen Widerstand. Die Wochenzeitung wollte die Hälfte ihrer kommenden Ausgabe für uns freimachen. Bei einem Waldspaziergang knobelten wir eine andere Idee aus: Faeser hatte ja, entgegen ihrer eigenen prahlerischen Verlautbarung, nicht COMPACT-Magazin verboten – in der Verbotsverfügung waren nur die jeweiligen Firmen, die COMPACT-Logos und Internetpräsenzen genannt worden. Könnte man nicht den kompletten Inhalt der unter Verschluss befindlichen Augustausgabe in neuer Aufmachung doch noch auf den Markt bringen?

    Große Freude: Nach dem Erfolg über Innenministerin Faeser präsentierte sich Jürgen Elsässer gut gelaunt am Rande einer Pressekonferenz in Berlin. Foto: picture alliance/dpa

    Unsere Anwälte gaben grünes Licht, Lenz und Sodenkamp machten sich an die Arbeit. In Rekordzeit wurde das Produkt erstellt, und die beiden Teufelskerle fanden ganz ohne mich sogar einen äußerst zugkräftigen Titel: Näncy, also mit ä.

    Wie ein Ruck ging es durch die Opposition: Bis zu jenem Tag hatten Fassungslosigkeit und Katzenjammer vorgeherrscht – jetzt war klar: Wir können Faeser erfolgreich Paroli bieten und weitermachen! (…) Nach dem E-Paper kündigten Lenz und Sodenkamp auch die Druckausgabe von Näncy an. Die wurde am 15. August angeliefert – aber da waren wir schon 24 Stunden im Freudentaumel…

    Den vollständigen Text lesen Sie in COMPACT 9/24. Sichern Sie sich gleich unsere jetzt schon historische September-Ausgabe, deren Erscheinen ein kleines Wunder darstellt. Danke an alle Unterstützer und an alle Freunde der Pressefreiheit. Sieg! Hier bestellen!

    *** Bitte haben Sie Verständnis: Wegen totaler Arbeitsüberlastung im Zuge des Neuaufbaus von COMPACT nach dem Faeser-Verbot haben wir derzeit keine Ressourcen mehr, um den Kommentarbereich aufrechtzuerhalten. ***

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