In den vergangenen Wochen hat sich um den einst als unantastbar geltende Rap-Musiker, Produzenten und Schauspieler P. Diddy ein ungeheurer Skandal entwickelt. Die Vorwürfe reichen von sexuellem Missbrauch über Menschenhandel bis hin zu Kinderpornografie. Dass dies kein Einzelfall ist, belegen wir in unserer Spezial-Ausgabe „Satan, Pop und Hollywood“. Erschreckende Einblicke in die Abgründe des Showbusiness. Hier mehr erfahren.

    Seit der Verhaftung von Sean Combs alias P. Diddy am 16. September kommen immer mehr Abscheulichkeiten ans Tageslicht. Es geht um hemmungslose Orgien, Gewalt, Drogen, Menschenhandel und sexuellen Missbrauch von Minderjährigen – auch zwecks Herstellung pornografischen Materials.

    Der Fall hat inzwischen so gewaltige Ausmaße angenommen, dass Insidern zufolge viele Stars in Hollywood und in der Musikindustrie Muffensausen bekommen – weil sich zeigen könnte, dass sie involviert sind. Möglicherweise wurden Stars in verfängliche Situationen gebracht und auf Video aufgenommen, um sie erpressen zu können. Eine durchaus nicht unübliche Methode in gewissen Kreisen.

    Die New Yorker Staatsanwaltschaft wirft Combs unter anderem vor, über Jahrzehnte hinweg Frauen und möglicherweise auch Männer und Minderjährige sexuell missbraucht, bedroht und genötigt zu haben. Eine Anwaltskanzlei in Houston vertritt allein 120 Personen – 60 Frauen und 60 Männer – mit Vorwürfen gegen den 54-Jährigen. Unter den Betroffenen befinden sich auch solche, die zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt minderjährig gewesen sein sollen.

    Seit 1991 soll der Rap-Musiker, Produzent und Schauspieler, der auch unter seinen Künstlernamen Puff Daddy, Puffy oder Brother Love bekannt ist, vornehmlich auf Partys oder Veranstaltungen in New York und Los Angeles seine Triebe ausgelebt haben. „Eines der größten Geheimnisse der Entertainment-Industrie, das eigentlich schon gar kein Geheimnis mehr war, ist jetzt ans Licht gekommen“, so Opfer-Anwalt Tony Buzbee. „Ich erwarte, dass wir in den kommenden 30 Tagen damit beginnen werden, die Klagen einzureichen.“

    Unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht

    Die Akte P. Diddy füllt inzwischen Regale. Die Sache kam im November 2023 ins Rollen, als Combs‘ frühere Lebensgefährtin Cassie Ventura Klage gegen den Rapper einreichte. Der Vorwurf: Während ihrer elfjährigen Beziehung soll sie der Musikmogul immer wieder geschlagen, sexuell missbraucht und vergewaltigt haben. Die Zivilklage wurde später gegen Zahlung eines unbekannten Geldbetrags eingestellt.

    Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen: Die widerlichste Form von Kriminalität. Foto: Tinnakorn jorruang | Shutterstock.com

    Es folgte eine weitere Klage, diesmal seitens einer Studentin der New Yorker Syracuse University. Sie gab an, dass Combs sie 1991 betäubt und vergewaltigt habe. Der Beschuldigte trat daraufhin als Chef des Kabelfernsehnetzwerks Revolt zurück, eine geplante Realityserie über sein Familienleben namens „Diddy+7“ wurde eingestellt.

    Es folgten zwei weitere Zivilklagen, wobei eines der Opfer zum mutmaßlichen Tatzeitpunkt erst 17 Jahre alt gewesen sein soll. Anfang 2024 veröffentlichte der US-Sender CNN Videoaufnahmen, auf denen eindeutig zu erkennen ist, wie P. Diddy im Jahr 2016 Cassie Ventura in einem Hotelflur schlug. Combs gab dies zu und erklärte, dass ihm der Übergriff heute leid tue. Kurze Zeit später verklagte ihn das frühere Model Crystal McKinney. Die junge Frau wirft den Rapper vor, sie mithilfe von Drogen betäubt und anschließend sexuell missbraucht zu haben.

    Menschenhandel und Zwangspornografie

    Am 25. März wurden Combs‘ Immobilien in Los Angeles, New York und Miami vom Department of Homeland Security durchsucht. Die Bundesstaatsanwaltschaft eröffnete daraufhin ein Ermittlungsverfahren gegen den Rap-Star wegen Menschenhandels, sexueller Übergriffe, häuslicher Gewalt und organisierter Kriminalität.

    Vier Wochen zuvor hatte der Musikproduzent Rodney Jones Jr. alias Lil Rod eine Klage gegen seinen ehemaligen Chef wegen „ernster illegaler Aktivitäten und sexuellen Missbrauchs“ eingereicht. Sein Vorwurf: P. Diddy habe ihn während der Arbeit an dessen Platte „The Love Album: Off the Grid“ (2023) zwischen September 2022 und November 2023 mehrfach in sexueller Absicht an Genitalien und Anus berührt.

    Opfer von Vergewaltigungen durchleiden oft schwerwiegende Traumata. Foto: Nora | Shutterstock.com

    Bundesagenten verhafteten Combs am 16. September in einer Hotellobby in Manhattan wegen der durch die Bundesstaatsanwaltschaft erhobenen Vorwürfe. Nur eine Woche nach der Festnahme erhob eine weitere Frau wegen mutmaßlicher sexueller Nötigung, Vergewaltigung und Zwangspornografie Zivilklage gegen P. Diddy.

    Doch damit nicht genug: Ebenfalls im September reichte die als Mitglied der durch Combs‘ Reality-Show „Making the Band“ entstandenen Gruppe Danity Kane bekannt gewordene R&B-Sängerin und Songwriterin Dawn Richard eine Zivilklage gegen Combs ein, in der sie ihn der sexuellen Nötigung während ihrer Zusammenarbeit beschuldigte.

    Die berüchtigten Freak-Offs

    In der 14-seitigen Anklageschrift beschreiben die Staatsanwälte P. Diddys Firma Combs Enterprises als kriminelle Vereinigung und deren Chef als Strippenzieher und Mastermind. Wörtlich heißt es dort:

    „Mitglieder und Verbündete der Combs Enterprises waren unter anderem an Sexhandel, Zwangsarbeit, zwischenstaatlichem Transport zum Zwecke der Prostitution, Nötigung und Verführung zur Prostitution, Drogendelikten, Entführung, Brandstiftung, Bestechung und Behinderung der Justiz beteiligt oder versuchten dies.“

    Ein weiteres Zitat aus der Anklageschrift: „Die Mitarbeiter arrangierten die Reisen für Opfer und Sexarbeiterinnen, buchten Hotelzimmer, versahen diese mit Drogen, Babyöl, Gleitmittel und extra Bettwäsche, räumten danach auf und gaben Combs große Summen Bargeld, um die Sexarbeiterinnen zu bezahlen.“

    Ein besonders schockierender Aspekt des Falls sind die sogenannten Freak-Offs: wilde Sexpartys, die Combs organisiert haben soll. Einem Bericht der BBC zufolge habe der Rapper auf diesen Events Frauen entführt, unter Drogen gesetzt und zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben, mitunter sogar mit Waffengewalt. „Combs organisierte Freak-Offs mit der Unterstützung von Mitgliedern und Partnern des Unternehmens, einschließlich Angestellten seiner Geschäfte, wobei die Hotelzimmer oft erhebliche Schäden erlitten“, heißt es in einem Memo der Staatsanwaltschaft, aus dem von NBC News zitiert wurde.

    Doch auch andernorts soll es zu Übergriffen gekommen sein. Eine Frau, die anonym bleiben will, sagte laut Spiegel, sie sei „unter einem Vorwand in P. Diddys Studio gelockt worden, „wo sie brutal vergewaltigt wurde, und Combs habe später Videos des Übergriffs als Pornografie verkauft“.

    Spuren zu Justin Bieber und Jay-Z

    Der Fall hat in der Musikindustrie hohe Wellen geschlagen. Andere Popstars wie Justin Bieber, der, wie ein Video belegt. 48 Stunden mit Combs verbrachte, wurden in den Skandal hineingezogen. Bieber wurde als Teenie von Combs unter seine Fittiche genommen. Obwohl keine direkten Beweise vorliegen, gehen manche davon aus, dass der Sänger von P. Diddy missbraucht und später sein Komplize wurde.

    Die „Süddeutsche Zeitung“ verkündete 2019 die Nachricht vom ersten Rap-Millardär – illustriert mit Jay Z in seiner Lieblingspose. | Bild: Screenshut sueddeutsche.de

    Auf den VIP-Listen von Combs‘ exklusiven Partys sollen weitere prominente Namen wie Leonardo DiCaprio, Paris Hilton oder die britischen Prinzen Harry und William gestanden haben. Auch zu Jay-Z, einem weiteren Giganten der Branche, führen Spuren. Der langjährige Freund von P. Diddy und Ehemann von Superstar Beyoncé soll laut der Sängerin Jaguar Wright sogar noch „schlimmer als Diddy“ sein, da er „gerissener und nicht so nachlässig“ agiere wie Combs. Wright geht davon aus, dass die Anschuldigungen gegen Diddy auch Jay-Z zu Fall bringen könnten.

    Der Hollywood-Star auf dem Sex-Tape

    Ganz besonders nervös machen viele Stars nun Videos, die in Hollywood kursieren und laut verschiedenen Quellen Combs bei seinen gewalttätigen Handlungen zeigen sollen und möglicherweise auch seine Komplizen aus dem Showbusiness. Die Aufnahmen sind inzwischen zu einem zentralen Beweismittel geworden, wobei ihre Authentizität und die Legalität der Verbreitung noch geprüft werden muss.

    Besonders brisant: Diddy soll sich heimlich beim Sex mit einem Hollywood-Superstar gefilmt haben. Der Promi (Name und Geschlecht sind noch nicht bekannt) sei sogar noch berühmter als Combs, sagt die Anwältin Ariel Mitchell-Kidd. Sie vertritt eines der mutmaßlichen Opfer des Rap-Moguls und behauptete beim US-Kabelsender News Nation, dass ihr das Porno-Tape zum Kauf angeboten worden sei. Sie wisse, welcher Schauspieler sich auf den Aufnahmen befinde, halte die Identität dieser Person jedoch geheim.

    Combs wartet unterdessen in U-Haft im Metropolitan Detention Centre in New York auf seinen Prozess, bestreitet alle Vorwürfe und wird auf unschuldig plädieren. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine langjährige oder sogar lebenslange Haftstrafe.

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