Von 1933 bis 1945 war das Robert Koch-Institut als staatliche Forschungseinrichtung des öffentlichen Gesundheitswesens eng in die nationalsozialistische Gewaltpolitik eingebunden. Seine Forschungs- und Beratungstätigkeit stellte es willfährig in den Dienst des NS-Regimes. Ein Auszug aus dem Buch Corona-Impfung von Beate Bahner. Hier mehr erfahren.
_ von Beate Bahner
Zahlreiche Wissenschaftler unterstützten die nationalsozialistische Eroberungspolitik und nutzten aktiv die Möglichkeiten zur schrankenlosen Forschung, die das Regime ihnen bot. Sie regten Menschenexperimente mit oft tödlichem Ausgang in Heilanstalten und Konzentrationslagern an und führten diese selbst durch. Mehrere Hundert Menschen verloren bei diesen Versuchen ihr Leben.
Im Jahr 1988 befasste sich das damalige Bundesgesundheitsamt im Rahmen einer Ausstellung unter dem Titel „Das Reichsgesundheitsamt 1933–1945“ erstmalig mit der Rolle des Reichsgesundheitsamtes in jenen Jahren. Die Ausstellung beleuchtete zwei Aspekte: zum einen die Menschenversuche an Häftlingen des Konzentrationslagers Buchenwald, an denen sich Mitarbeiter des Robert Koch-Instituts beteiligten, zum anderen die Arbeit der „Rassenhygienischen Forschungsstelle“, die die Voraussetzungen für die Vernichtung Hunderttausender Sinti und Roma schaffte.
Hierbei wurde immer wieder die Frage aufgeworfen, wie Wissenschaftler und Mitarbeiter einer staatlichen Institution durch wissenschaftliche Neugier, durch den Verlust wissenschaftlicher Ethik und Moral oder einfach durch unreflektierte Pflichterfüllung letztlich mitschuldig werden konnten an den Unrechtstaten gegen gesellschaftliche Randgruppierungen.
Das RKI stellt hierzu in seinem Sonderheft zur Ausstellung selbst fest:
„Wer meint, das Geschehene damit erklären zu können, dass Mitarbeiter des Reichsgesundheitsamtes Unmenschen waren, macht es sich zu einfach. Es ist nur allzu wahrscheinlich, dass sie in ihrer menschlichen Unzulänglichkeit einen mehr oder weniger repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung darstellten. (…)
„Es kann aber sicher gesagt werden, dass die nationalsozialistischen Rassentheorien, der wissenschaftliche Rassismus, es erst ermöglicht haben, die totale Vernichtung von Minderheiten überhaupt vorstellbar zu machen und zu verwirklichen. (…)
Wir sollten uns genau mit dem Mechanismus beschäftigen, der diese Wissenschaftler dazu brachte, ethische Normen in der Wissenschaft zu verlassen und das Feld des Verbrechens und des Völkermordes zu betreten.“
Im Editorial des Sonderhefts heißt es ferner:
„Die Darstellung des Geschehenen muss nicht nur die Wissenschaftler hier und anderswo, sondern jeden von uns als Bürger dazu bringen, unsere Verantwortung für eine humanistische Wissenschaft zu erkennen und die kritische Wertung ihrer Ergebnisse und deren Anwendung zu fordern. Unsere Augen sollten offen, unsere Sensibilität geschärft und unsere Zivilcourage groß sein, um Verletzungen der Menschenrechte, in welcher Form sie auch immer auftreten mögen, abzuwehren. Dies scheint uns eine Voraussetzung dafür zu sein, dass sich die Verbrechen des Nationalsozialismus nicht wiederholen.“
Die Rolle des im Nationalsozialismus wurde in den Jahren 2006 bis 2008 von Historikern des Instituts für Geschichte der Medizin an der Berliner Charité erneut untersucht. Ziel des vom RKI initiierten und finanzierten Projekts war, das wissenschaftliche, politische und wissenschaftspolitische Handeln des RKI in dieser Zeit so vollständig wie möglich und ohne institutionelle Befangenheit zu erforschen.
Die Ergebnisse wurden in dem Buch Das Robert Koch-Institut im Nationalsozialismus veröffentlicht und sind nach Auffassung des damaligen Präsidenten des RKI, Prof. Reinhard Friedrich Burger (Vorgänger des heutigen Präsidenten Prof. Lothar Wieler) eindeutig:
„Sie zeigen, dass im RKI verbrecherische Menschenversuche durchgeführt wurden. Sie zeigen, dass viele Mitarbeiter dazu geschwiegen haben. Sie zeigen, dass jüdische Mitarbeiter aus dem Institut vertrieben wurden. Es war nicht das Werk einiger weniger Einzelner, die moralische Grenzen überschritten haben und gegen alle Gebote der Humanität verstießen.“
Prof. Georg Henneberg, der 1936 aufgrund seiner jüdischen „Viertelbelastung“ keine Assistenzstelle beim Reichsgesundheitsamt erhielt, im Jahr 1945 mit 37 Jahren in das RKI eintrat und von 1952 bis 1969 dessen Direktor war, war sich anlässlich der Ausstellung im Jahr 1988 sicher:
„Für mich ist es undenkbar, dass die Gräueltaten der Nationalsozialisten, die außerhalb unserer Vorstellung liegen, sich wiederholen.“
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