Donald Trump setzte sich schon in den 1980er Jahren für nukleare Abrüstung und Entspannung ein. Daher ist er genau der richtige Mann, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Ein Auszug aus unserer August-Ausgabe mit dem Titelthema «Euer Ernst?! BSW will mit CDU». Hier mehr erfahren.

    Moskau, 4. Juli 1987: Während in den USA der Nationalfeiertag zelebriert wird, steigt ein New Yorker Immobilienunternehmer auf dem Flughafen Scheremetjewo aus seiner Maschine. Er ist auf Einladung des sowjetischen Botschafters Juri Dubinin angereist, um mit dem Klassenfeind ein Joint Venture für den Bau von Luxushotels zu vereinbaren.

    Der KGB hatte großes Interesse an dem «aufstrebenden Geschäftsmann», zitiert der britische Journalist Luke Harding den russischen Geheimdienst-Überläufer Viktor Suworow in seinem 2017 erschienenen Buch Verrat. Derartige «Typen mit Zukunft» habe man gerne in die UdSSR eingeladen und ihnen «Partys mit hübschen Mädchen, Saunabesuche und wer weiß was noch alles» geboten, so Suworow. Die Etablissements seien verwanzt und mit Kameras ausgestattet gewesen. Das sei auch bei dem vom KGB betriebenen Hotel National nahe dem Roten Platz so gewesen. Dort bezog auch der Geschäftsmann aus New York sein Quartier.

    Der Hotel-Deal kam letztlich nicht zustande. Doch die Moskau-Reise von 1987 sollte den Amerikaner 30 Jahre später wieder einholen. Harding konstruiert daraus den Beginn einer persönlichen Abhängigkeit von Russland – aufgrund möglicherweise kompromittierenden Materials, das damals im Hotel aufgenommen worden sein könnte. Der Name des Gastes: Donald Trump.

    Für Carters Entspannungspolitik

    Die Story hat einen Haken: Trump wurde bei dem Trip in die Sowjetunion von seiner damaligen Ehefrau Ivana begleitet. Dass er damals in eine Honigfalle getappt sein könnte, ist also überaus unwahrscheinlich. «Aber auffällig ist gleichwohl, dass Trump kurz darauf sein Interesse an einer Präsidentschaftskandidatur öffentlich ankündigte», schrieb Ansgar Graw 2017 in einem Beitrag für die Welt.

    «Und am 2. September 1987 schaltete der Milliardär, der zuvor nicht durch außenpolitische Expertise aufgefallen war, für 94.801 Dollar ganzseitige Anzeigen in New York Times, Washington Post und Boston Globe, in denen er die Außen- und Sicherheitspolitik von Präsident Ronald Reagan scharf kritisierte.»

    Hier irrt Graw, denn bereits 1984 hatte Trump bei verschiedenen Gelegenheiten die nukleare Abrüstung als das für ihn wichtigste politische Thema bezeichnet. Sein Onkel John G. Trump, ein angesehener Physiker, hatte ihn für die Gefahr eines weltweiten Atomkriegs sensibilisiert. In den Anzeigen, die der spätere US-Präsident drei Jahre danach schaltete, setzte er sich denn auch primär für ein Ende des Wettrüstens ein.

    1986 hatte der New Yorker Baulöwe zudem den Friedensnobelpreisträger Bernard Lown in den Trump Tower eingeladen und ihm eröffnet, als Ami-Botschafter in der UdSSR den Kalten Krieg «innerhalb einer Stunde» beenden zu können. Ob man hier schon von Expertise sprechen kann, sei dahingestellt, vollkommen unbeleckt in außenpolitischen Fragen war Trump jedoch eindeutig nicht. Großes Interesse daran hatte er auf jeden Fall. (…)

    Guter Draht zu Putin

    Schon im ersten Jahr seiner Präsidentschaft sah sich Trump mit Vorwürfen konfrontiert, er habe seine seit den späten 1980er Jahren aufgebauten Russland-Kontakte genutzt, um Wahlkampfhilfe gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton zu erhalten. Das Gerücht, Moskau besitze Kompromat und könnte ihn damit erpressen, kam wieder auf.

    Vor allem aber betrachteten viele das gute Verhältnis zu seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin mit Argwohn. Bereits 2007 hatte er in einer TV-Sendung von CNN geschwärmt: «Sehen Sie sich Putin an – was er mit Russland macht. (…) Ob man ihn mag oder nicht: Er leistet großartige Arbeit, das Image Russlands wiederaufzubauen und auch Russland selbst. Punkt.»

    Im November 2016, gut zwei Wochen nach seiner Wahl zum Präsidenten, bekundete Trump in einem Interview mit der New York Times: «Ich würde liebend gern mit Russland gut klarkommen, und ich denke, die würden liebend gern mit uns gut klarkommen. Es ist in unserem gegenseitigen Interesse.» (…)

    Den vollständigen Beitrag lesen Sie in unserer August-Ausgabe mit dem Titelthema «Euer Ernst?! BSW will mit CDU». Lesen Sie, was Faeser Ihnen unbedingt vorenthalten wollte. Hier mehr erfahren.

    3 Kommentare

    1. Noch zu Herrn Haldenwang, wo die Kommentaroption bereits beendet wurde.

      Vorsichtig/er geworden nach dieser dreisten Attacke gegen die Presse- und Meinungsfreiheit? Ich kann’s verstehen. Auch ohne Beurteilung des Charakters eines Herrn Haldenwangs bleibt der Wunsch, diesen Menschen aus ALLEN Ämtern zu entfernen. Er hat unserem Land großen Schaden zugefügt, er hat seine Machtposition missbraucht, um extrem einseitig "Politik" zu betreiben. DAS IST DEFINITIV NICHT DIE AUFGABE EINES VS-PRÄSIDENTEN!!!

      Und noch etwas an die Compacteros: Geht nicht denselben Weg wie nahezu alle Online-Medien, die Toleranz gegenüber Kommentaren drastisch herunterzufahren. Ich bin so froh, dass ihr weitermachen könnt!

    2. Th.Stahlberg am

      Die Art und Weise, wie nach dem gescheiterten Trump-Attentat der Greis binnen 48 Stunden von der eigenen Umgebung rausgeext wurde aus dem Wahlkampf, ist ein Hinweis, mit welchen Bandagen der Wahlkampf noch weiter geführt werden wird. Unappetitliche Geschichten wie die Pee-Story aus dem Christopher-Steele-Dossier sind da von vornherein eingepreist. Nach dem Attentat werden jegliche Steigerungen und Exotika auch keine Überraschung mehr sein. Wenn man in Betracht zieht, was auf dem Spiel steht: Format und Charakter der USA als Weltmacht, das Schicksal von 2 Staaten und Kriegen, der Weiterbestand des westlichen Bündnisses, Europa als Zivilisation usw. – muss man sich auf alles gefasst machen.

    3. Das mit dem kompromittierenden Material ist ohne Beweise eine logische Schlußfolgerung, mehr nicht, und es liegt nahe, daß die angedeutete Möglichkeit bewußt im Stile der Flüsterpropaganda gestreut und gegen Trump verwendet wird, ähnlich seine Bekanntschaft mit Epstein. Trumps Naivität ist schwer vorstellbar, aber nicht unmöglich. Es ist aber auffällig, wie hartnäckig und plump seine Gegner gegen ihn vorgehen. Es gibt dabei zwei Schlagrichtungen: Sex und Nähe zu Russland. Wo bleiben Argumente gegen seine politischen Vorstellungen?