Was meist verschwiegen wird: Selbst in Zeiten größter ideologischer Verfeindung, in den 1930er Jahren, erkannten russische und deutsche Machthaber die Vorteile einer Zusammenarbeit. Nie wieder Krieg mit Russland: Mit der Druschba-Silbermedaille für die deutsch-russische Freundschaft. Hier bestellen.

    Der Abschluss des Hitler-Stalin-Pakts vom 23. August 1939, der zu einem zeitweiligen Bündnis zwischen der Sowjetunion und Deutschland führte, stürzte die Geheimdienste beider Staaten in Konfusion. Was eben noch ihre Tätigkeit gewesen war, die Ausspähung der jeweils anderen Seite, war auf einmal nicht mehr opportun. Die „Kämpfer an der unsichtbaren Front“ verloren den Überblick.

    Als die Partei- und Staatsführung der Sowjetunion im September 1939 von ihrem militärischen Aufklärungsdienst Angaben über den Verlauf der Kampfhandlungen zwischen deutschen und polnischen Truppen verlangte, musste die Hauptverwaltung für Aufklärung (Gru) eingestehen, dass es ihr unmöglich gewesen war, sich so schnell auf die veränderte weltpolitische Konstellation einzustellen.

    Doch da man sich ja mit der deutschen Seite im besten Einvernehmen befand, riet der Mann an der Spitze dieses sowjetischen Militärgeheimdienstes, Iwan Jossifowitsch Proskurow, seinen Aufklärungsoffizieren, doch einfach mit den deutschen Frontstäben in Polen Funkkontakt aufzunehmen und nachzufragen, wo ihre Einheiten gerade stünden. Wer annahm, die deutschen Militärs würden die Russen abblitzen lassen, hatte die Situation noch nicht durchschaut.

    Funker der einzelnen Wehrmachtseinheiten übermittelten ihren Kollegen in der roten Armee ihre der zeitigen Positionen, teilten ihnen darüber hinaus mit, in welche Richtung sich ihre Truppen gerade bewegten.
    Als dann gut zwei Wochen nach dem deutschen Einmarsch in Polen sowjetische Truppen von der anderen Seite ebenfalls in das Land einrückten, erhielt die Abwehr-Abteilung im Oberkommando der Wehrmacht die Anweisung, die sowjetischen Truppen bei ihren Operationen in Polen zielgerichtet zu unterstützen.

    Von dem damaligen deutschen Verbindungsoffizier zu den Sowjets, Major Karl Welker, erfuhr der Autor dieses Beitrags Einzelheiten, welches Ausmaß die militärische und politische Kooperation beider Seiten annahm. Hierzu Welker:

    „Dass es zur Abhaltung einer gemeinsamen deutsch-sowjetischen Siegesparade in Brest-Litowsk kam, ist weithin bekannt, nicht jedoch eine Reihe von anderen Tatsachen, die als noch viel brisanter anzusehen waren. So fanden beispielsweise in Siedlce, einem östlich von Warschau gelegenen Ort, gemein same Stabsbesprechungen von Wehr macht und Roter Armee statt.“

    (Fortsetzung folgt)

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    2 Kommentare

    1. Magister Militum am

      Wat nich`! Gar so groß waren die ideologischen Gegensätze nicht. Hitler war nur klug genug, aus seiner Gottlosigkeit keine offizielle Politik zu machen, weil damals die Mehrheit der Deutschen das nicht mit getragen hätte. Aber die Mehrheit der Bewegung war gottesfeindlich , genau wie die Kommunisten. Das preußische Deutschland hatte da schon vorgearbeitet . Sucht mal an der Siegessäule (1870/71) in Berlin ein christliches Symbol, Ihr werdet keins finden.
      Absurd, heute von einem Krieg Deutschland/Russland zu schwatzen. Russland ist jetzt unangreifbar, Deutschland ein militärischer Zwerg und die heutigen Deutschen durch den Wind, der "Widerstand" durchaus eingeschlossen.

    2. Spionageabwehr am

      Das Problem dabei
      Spätestens seit 1936, also schon 3 Jahre, gab es den Roosevelt-Stalin-Pakt. Und nur der wurde von Moskau respektiert.

      Das Problem reicht noch länger zurück:
      Schon seit 1907 gab es die Triple-Entente zw. Anglos und Russland, die 3-fach-Ententante.
      Beide Delinquenten sind alte Weltkriegskomplizen.
      Nicht erst seit WK 2, sondern schon vor WK 1.