Wingolf Scherer war 20 Jahre alt, als er im Dezember 1944 an der Ardennen-Offensive teilnahm. Die dramatischen Kriegserlebnisse des jungen Leutnants sind für die Nachwelt in „Veteranen der Wehrmacht berichten“ erhalten. Authentisch und aufrüttelnd! Hier mehr erfahren.

    Die 277. Volksgrenadier-Division wurde am 4. September 1944 in Ungarn aufgestellt. Eigentlich wollte man die Formierung bis zum 10. Oktober 1944 abschließen, doch aufgrund des zu spät eingetroffenen Ersatzes, der zudem aus infanteristisch nicht ausgebildeten Angehörigen der Kriegsmarine und der Luftwaffe bestand, gab es eine Verzögerung. Ab dem 29. Oktober 1944 konnte die Division endlich in 47 Transportzügen in die Eifel verlegt werden, um dort die 347. Infanterie-Division am Westwall nördlich von Losheim abzulösen.

    Die dichten Wälder der Ardennen waren bei den Amerikanern besonders gefürchtet. Foto: US-Army /CC0

    Bis zum Beginn der Ardennen-Offensive übernahm die 277. Volksgrenadier-Division einen Frontabschnitt von rund 40 Kilometern zwischen Huppenbroich bis Udenbreth. Ihre Aufgabe bei der dann am 16. Dezember 1944 beginnenden Ardennen-Offensive war es, die feindliche Hauptkampflinie zwischen Hollerath und Udenbreth zu durchstoßen sowie die Ortschaften Rocherath und Krinkelt zu nehmen und über Elsenborn auf Vervier vorzustoßen.

    Hohe Verluste

    Einer der damals an den erbitterten Kämpfen teilgenommen hat, war Wingolf Scherer. 1924 geboren, war er mit gerade einmal 18 Jahren in das Infanterie-Ersatz-Bataillon 301 eingetreten. Zunächst diente er als Besatzungssoldat in Frankreich, bevor er eine Offiziersausbildung absolvierte und schließlich als Leutnant der 277. Volks-Grenadier-Division ins Feuer ging.

    Seine dramatischen und mitreißenden Kriegserinnerungen sind in dem druckfrischen Band 1 der Reihe „Veteranen der Wehrmacht berichten“ für die Nachwelt erhalten. Scherer schildert darin schonungslos die Härten des Krieges – vor allem bei der Einnahme  Elsenborn auf Vervier mit Unterstützung der 12. SS-Panzer-Division. Die Deutschen erlitten dabei schwere Verluste.

    Scherer überlebte und zeigt in „Veteranen der Wehrmacht berichten“, mit welch Todesmut und Tapferkeit er und seine Männer sich damals dem Feind entgegenstellten. Eindrucksvoll schildert er den heldenhaften Kampf der deutschen Wehrmacht in einer Schlacht, die sich am Ende als aussichtslos erwies.

    Bis zum bitteren Ende

    Am 21. Dezember gelang es Wingolf Scherer mit seiner 277. Volks-Grenadier-Division im Verband der 3. Panzergrenadier-Division Elsenborn und die sogenannte Hohe Mark zu besetzen. Der Angriff der 3. Panzergrenadier-Division wurde durch die feindliche Artillerie zerschlagen, wogegen die 277. Volksgrenadier-Division die Hohe Mark nehmen und halten konnte, wie man Scherers Bericht in „Veteranen der Wehrmacht berichten“ entnehmen kann.

    Anfang Januar 1945 erhielt seine Division Ersatz aus Marine- und Luftwaffen-Soldaten mit geringem Ausbildungsstand. Bei den Kämpfen um die Ortschaften Rocherath und Krinkelt erlitt die Einheit erneut schwere Verluste. Und Scherer überlebte wieder.

    Bis Ende Januar 1945 war 277. Volks-Grenadier-Division wieder in ihre Ausgangsstellungen zurückgedrängt worden. Anfang Februar 1945 wurde die Division auf die zweite Bunkerlinie des Westwalls im Raum Schleiden-Blumenthal zurück gedrängt. Die infanteristische Stärke betrug nur noch 800 Mann. In „Veteranen der Wehrmacht berichten“ berichtet Scherer hautnah, wie seine Einheit schließlich niedergerungen wurde – und er selbst in Gefangenschaft ging.

    Authentisch und aufrüttelnd: In „Veteranen der Wehrmacht berichten“ schildern die Infanteristen Wingolf Scherer und Valentin Mayer ihre Kriegserlebnisse und den Weg in die Gefangenschaft. Ein Ehrenbuch der Tapferkeit. Hier bestellen.

    8 Kommentare

    1. Der Giftpilz am

      Nur aufgrund des permanenten Treibstoffmangels kam der deutsche Vormarsch letztlich zum Stehen. Die deutsche Offensive erwies sich dennoch als die blutigste und verlustreichste Schlacht des Zweiten Weltkrieges für die VS-amerikanischen Invasoren, die diese „Battle of Bulge“ nannten.

      Zu den hohen Verluste der VS-amerikanischen Invasionstruppen gehören noch 1.408 britische Truppen; 200 Gefallene, 969 Verwundete und 239 Vermißte. Ebenso sind die 3.000 getötete Zivilisten zu vermerken, die zumeist Opfer des Bombenterrors der Alliierten wurden, da die Terrorflieger der Royal Air Force und der USAAF weder Freund noch Feind verschonten.

    2. Wilhelmine von Schlachtendorff am

      Bei der Ardennen-Offensive bekamen die Amerikaner noch einmal einen gewaltigen Schlag, mit dem sie nicht mehr gerechnet hatten. Die feigen US-Amerikaner glaubten Deutschland und die einst übermächtige Wehrmacht bereits zertrümmert zu haben und rechneten nicht mit einer nennenswerten Kampfkraft der deutschen Verbände, auf die sie zu dieser Zeit trafen. Sie hielten vor allem nicht für möglich, dass die Wehrmacht noch einmal in die Offensive würde gehen können, geschweige denn mit einem solchen Dampfhammer-Schlag.

      • Und im Gegensatz zur Suggestion im obigen Artikel scheiterte die Bodenoffensive an der Luftüberlegenheit des Feindes da das Wetter aufklärte und Angriffe aus der Luft ermöglichte.

        Fazit: Das Wetter hat nicht auf Seiten unserer Heimat, Volkes und Nation mitgespielt. Keine Bodenoffensive kann erfolgreich sein ohne vorherige Erringung der Luftherrschaft!

      • Der Angriff gegen Deutschland dort in den Ardennen hat immerhin 20.000 US-Amerikaner in die ewigen Jagdgründe geschickt.
        Deutschland wurde damals durch eine unglaubliche Übermacht an Menschen und besonders an Material 1zu 20 niedergekämpft.

        • Heute bringen sich meines Wissens um die 40.000 Amerikaner jährlich durch Schusswaffen gegenseitig um…

    3. Bert Brech am

      Im Gegensatz zu den zu erwartenden Opfern im Kampf zur Rettung "unserer" Demokratie, waren die Opfer im Kampf um Deutschland nicht umsonst. So lange es neben der real existierenden Demokratie noch die geschriebene Geschichte gibt, bleibt "unsere dunkle Vergangenheit" das Leuchtfeuer für die Zukunft.

    4. Otto Scherer am

      Ich bin Nach geborener. Aber angesichts der Situation, in der ich hier ‚leben‘ darf, kommt mir beim Lesen solcher Berichte schon Mal der Gedanke, ob die, die damals gestorben sind, nicht vielleicht sogar ein gnädigeres Schicksal erfahren haben. Ich kann mir jedenfalls schwer vorstellen, daß die, würden sie heute mit einer Zeitmaschine in unsere Gegenwart befördert, lieber in unserer Gegenwart ‚leben‘ wollen würden.