Entlarvend: Sachsens CDU-Kretschmer wirbt öffentlich für Brandenburgs SPD-Mann Woidke. Die Blockparteien sind mittlerweile nicht mehr voneinander zu unterscheiden und die besten Wahlhelfer der Blauen. Das COMPACT-Spezialheft „AfD – Erfolgsgeschichte einer verfemten Partei“ zeigt auf, wie die Weidels und Höckes ticken. Hier mehr erfahren.

    Noch eine Woche, dann wählt Brandenburg. CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann muss um Platz 3 kämpfen, die Wagenknechte sitzen ihm im Nacken. Vor einigen Tagen war CDU-Bundesvorsitzender Friedrich Merz zur Unterstützung nach Brandenburg an der Havel angerückt; Wahlkampf-Endspurt. Die CDU-Chefs aus Sachsen und Thüringen, Kretschmer und Voigt, waren am Rande der Szenerie auch auszumachen. Kretschmer durfte Sachen sagen wie „Ampel aus, Vernunft ein“. Wenige Tage später empfiehlt er dann den SPD-Kandidaten…

    Kretschmers „Fels in der Brandung“

    „Es ist ganz wichtig, dass die SPD in Brandenburg vor der AfD liegt“, so der sächsische Ministerpräsident jetzt in der Frankfurter Allgemeinen. Kretschmer lobt zudem ausdrücklich die Arbeit des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten.

    So ungeniert hat noch selten ein Politiker der Altparteien demonstriert, dass CDU und SPD in Wahrheit nicht mehr unterscheidbar sind und letztlich eine Mischpoke bilden. Kretschmer weiter mit Blick auf Brandenburgs SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke: „Es braucht einen Fels in der Brandung“. Wichtig sei es, dass die erste politische Kraft in Brandenburg eine demokratische Partei sei, „die diesem Land über 34 Jahren Stabilität gegeben hat.“

    Mittlerweile haben auch der frühere DDR-Innenminister Peter Michael Diestel von der CDU und die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth ihre Unterstützung für Woidke erklärt. Was sagt Kretschmer zu Dolchstoß-Vorwürfen? „Ich bin vorerst einmal Staatsbürger.“ Er sehe, „wer eine gute Arbeit macht, wer einem Land dient“. Quasi zeitgleich stellte sein Parteifreund Redmann in Potsdam sein 100-Tage-Programm vor, sollte er Ministerpräsident werden.

    29:26!

    Unterdessen sorgt eine neuen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für Aufsehen. Danach liegt die AfD mit jetzt schon 29 Prozent der Stimmen an der Spitze. Woidkes SPD kommt auf 26 Prozent. Das BSW erreicht demnach 14 Prozent, die Grünen fünf, Linke und Freie Wähler jeweils drei Prozent der Stimmen. 15 Prozent werden derweil für die CDU gemessen.

    In der CDU löste Kretschmers Empfehlung für Woidke durchaus auch Empörung aus, öffentlich äußern möchte sich aber niemand. „Ich finde es unmöglich“, wird der Chef eines westdeutschen CDU-Landesverbands zitiert. Die offizielle CDU-Stellungnahme klingt so. „Michael Kretschmer geht es um eine starke politische Mitte, aus der die Regierung gebildet werden kann. Deshalb unterstützt er uns auch mit zahlreichen Wahlkampfauftritten. Wir sind ihm dafür sehr dankbar.“ Woidke hatte frühzeitig klargestellt: „Wenn ich gegen die AfD verliere, bin ich weg.“

    Am Ende wird die AfD von diesem peinlichen Schauspiel profitieren. Die Chancen, in Brandenburg als Sieger durchs Ziel zu gehen, stehen sehr gut. Lesen Sie dazu unser COMPACT-Spezial: „AfD-Erfolgsgeschichte einer verfemten Partei“. Hier bestellen.

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