Völkerverständigung der besten Sorte: Als die Fußball-Nationalmannschaften der Bundesrepublik und der Sowjetunion zum ersten Mal nach 1945 aufeinander trafen, erfasste ein Zauber die Menschen, die sich noch wenige Jahre zuvor bis aufs Blut bekämpft hatten. Ein Auszug aus der Juli-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema «Deutschland den Deutschen». Hier mehr erfahren.

    Russen müssen draußen bleiben: Das beschlossen sowohl der internationale Fußballverband FIFA wie sein europäisches Pendant UEFA und auch das Internationale Olympische Komitee IOC im Februar 2022, kurz nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Damit wird die Chance zu friedlicher Begegnung zwischen verfeindeten Nationen verbaut – eine Brücke, die selbst in den kältesten Zeiten des Kalten Krieges immer begehbar war. Ein Rückblick macht wehmütig.

    Ein Sommer in Moskau

    Der russische Fußballverband blickt durchaus auf Erfolge zurück, wurde 1956 und 1988 Olympiasieger und 1960 Sieger des EM-Vorläufers Europapokal der Nationen. Foto: CC0, Wikimedia Commons

    Am 21. August 1955 sticht der Planet – wie üblich im russischen Sommer, der vom staubtrockenen Kontinentalklima geprägt ist. Die sowjetische Hauptstadt liegt unter einer Hitzeglocke, kein Lüftchen weht.

    Im Dynamo-Stadion schwitzen neben 80.000 Russen auch 1.400 Deutsche aus den beiden Staaten unseres geteilten Landes, fröhlich dieselben Fähnchen schwenkend: Die DDR führt damals Hammer und Zirkel noch nicht im Wappen. In der 16. Minute halten die Fans im weiten Rund den Atem an – zu Hause kleben sie an den Radios.

    Die Stimme von Reporterlegende Herbert Zimmermann – derselbe Mann, der dem geschlagenen Volk auch das «Wunder von Bern» 1954 überbracht hat – dröhnt aus der Röhre: «Kampf im Mittelfeld, Maxl Morlock aus Nürnberg springt hoch, spielt zum Kölner Röhrich, der zu seinem Klubkameraden Schäfer, dazwischen springt wieder Mas, wie heißt er denn nun, Maslonkin heißt er, und der spielt ab zu Tatuschin, Tatuschin alleine durch, führt den Ball beinah wie ein Stanley Matthews aus England, in den Strafraum eingedrungen, fintiert immer noch, nur acht Meter vom Tor entfernt, Schuss – Toor.»

    Botschafter in kurzen Hosen

    Im Vorfeld hatte das Spiel für erbitterte Diskussionen in Westdeutschland gesorgt. «Der Russe» war schon damals das Feindbild, an dem die amerikanische Propaganda mit Hilfe früherer NS-Journalisten in der von den NATO-Alliierten lizensierten BRD-Presse eifrig strickte.

    Szene des berühmten Freundschaftsspiels in Moskau. Torwart Fritz Herkenrath in Aktion. 80.000 Zuschauer wohnten dem Spektakel bei, darunter auch 1.400 Deutsche. Foto: picture alliance / dpa

    Und es war ja nicht nur Propaganda: Die von Rotarmisten 1945 vergewaltigten Frauen gab es tatsächlich, die Demontage von Industrieanlagen östlich der Elbe hatte wirklich stattgefunden – und erst jüngst, am 17. Juni 1953, waren es sowjetische Panzer gewesen, die auf der Stalin­allee in Ostberlin gegen streikende Arbeiter gerollt waren. (…)

    Und dann das Unglaubliche: Unsere Mannschaft und die Schlachtenbummler wurden in Moskau mit offenen Armen empfangen. Alle Augenzeugen berichten übereinstimmend: Die Herzlichkeit der Russen war überwältigend. Bundestrainer Sepp Herberger fasste zusammen: «Am stärksten beeindruckt hat mich die große Gastfreundschaft der Russen.

    Wir bringen also aus Moskau die Erinnerung an so schöne Tage des Zusammenseins mit russischen Sportkameraden. Und wir freuen uns, wenn die Russen zu uns kommen, Gleiches mit Gleichem vergelten zu können.» Torwart Fritz Herkenrath ergänzte: «Von Kriegsgegner oder Hass gegen Deutschland ist also in dem Umfeld der Nationalmannschaft überhaupt nichts zu spüren gewesen.» (…)

    Große Verdienste für das Tauwetter hatte der Deutsche Fußball-Bund: Er nahm die Einladung der Nationalmannschaft nach Moskau sofort an – ohne vorab die Zustimmung des Bundeskanzlers einzuholen. 

    Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Juli-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema «Deutschland den Deutschen». Hier bestellen.

    11 Kommentare

    1. Herrliche Zeiten für den Fußballverein, wo der Spieler grundsätzlich aus Deutschland kam, also ein Biodeutscher, der in der deutschen Nationalmannschaft für Deutschland spielte.
      Heute ist der Fußball durch die verrückte MERKEL zu einem ekligen Pannoptikum mit verschwulten Kleiungsstücken verkommen.
      Verwunderlich, das die dummen Deutschen eine durch die bekloppte Merkel umbenannte Nationalmannschaft – aus der dann durch die Alte – Die "Manschaft" – wurde, weil die bekloppten deutschen keinen Nationalstolz haben sollten !
      Mit verschwulten Kleidungsstücken sollen alle Deutschen den bunten Verein akzeptieren, der in seinen kunterbunten Trikots zur Lachnummer in der übrigen Welt wurde. Kunterbunt auch in jeder Beziehung.
      Für mich ist das keine Nationalmannschaft mehr. Nationalmannschaft, das war einmal – vor der Verrrückten alten Tante.

    2. Eigentlich war die "Völkerverständigung" ein Skandal : Russland hatte halb Deutschland immer noch besetzt, auf deutschem Boden ein separatistische Regime von Verrätern installiert, die letzten halb-und 3/4 verhungerten Kriegsgefangen gerade erst frei gelassen, und was machen die nach "Völkerverständigung gierenden Fußball- Deppen ? Sie reisen nach Moskau und spielen Fußball !

      • Die US-Gangster haben sich in Deutschland fest verankert.
        Normal werden die niemals wieder abziehen. Das ist aus andern Länder, die Amis besatzt halten, lange bekannt.

        Die russische Armee hat Wort gehalten – die Amis denken überhaupt nicht daran zu gehen.
        Die Amis bauen jetzt in Wiesbaden sogar ein Hauptquartier für Planungen für den Krieg in der Ukraine – ein fremdes Land, uns deutsche nichts angeht.
        Wiesbaden ist Angriffsziel für Russland.
        Dummheit und Kriechertum pur

    3. jeder hasst die Antifa am

      Die Neuen Verbrecher der Nato wollen wieder deutsche und Russen aufeinander Hetzen für Globalismus und Rohstoffe aus 45 nichts gelernt die Geschichtsvergessenen Banditen.

    4. Eine irgendwie marxistische Denkweise, wonach nicht "die Deutschen", sondern "der Faschismus" am Krieg schuld sei, auch an der Unterdrückung der Deutschen, hat zu der freundschaftlichen und verzeihenden Haltung der Sowjet-Russen bezüglich der Deutschen beigetragen. "Der Faschismus als schlimmste Steigerung des Kapitalismus" könnte auch die Gegenwart beschreiben: Seit 1919 ist Deutschland unter transatlantisch-finanzkapitalistischer Diktatur, seit 1945 sind westdeutsche, seit 1990 alle deutschen Großbetriebe unter US-Prüfer-Vormundschaft, seit der Nordstream-Sprengung ist die Ausbeutung schlimmer denn je.

    5. Meditationen eines notorisch Russophilen. "Völkerverständigung" ist typischer Linken-Sprech. Als ob die natürliche Konkurrenz der Nationen nur eine Folge mangelnder Verständigung, ein Mißverständnis wäre. "Alle Menschen werden Brüder", ja ? Besonders russische und deutsche Menschen. Globalismus auf Russisch. "Arbeiter aller Länder, vereinigt euch, die Nationen sind eine Erfindung der Herrschenden". Spielt Fußball, dann vergeßt ihr die Russenpanzer an der Elbe.

    6. DER GIFTPILZ am

      Gespielt wird unter dem Bild der beiden Massenmörder Lenin und Stalin
      PfuiTeufel

      • Und wie war das
        1978, bei diesem
        Massenmordregime in Argentnien? Da
        haben Sie offenbar
        Kein Problem?

        • "Und wie war das…"

          Schreiben Sie doch einen Artikel in dem es darum geht. Vielleicht wird er veröffentlicht und entsprechend kommentiert.

      • Und wie war das bei der WM 1978 bei dem Massemordregime in Argentinien??

      • Richtig. Unter dem Bildnis der bolschewistischen Völkermörder und Verbrecher zu spielen hat keinen Wert in deutschen Sagas.