Die Survival-Kultur feiert Comeback. Und das nicht ohne Grund: Sie ist die Antwort auf Staatsversagen. Die Bürger entdecken die Selbstständigkeit als Ausweg. Überlebenskunst auf neuestem Stand, erklärt von einem echten Profi:  Clint Emersons „Survival-Handbuch der Navy Seals“. Diesen und andere Ratgeber zur Krisenvorsorge finden Sie hier

    Wenn es an allen Ecken kriselt, schlägt die Stunde der Survival-Kultur. So war es bereits in den frühen 1980er Jahren: Die Apokalypse grinste die Bürger von mehreren Seiten an: In Form des Atomkriegs oder als Waldsterben (als Folge des „Sauren Regens“). Die Zivilisation schien an ihr Ende gekommen. Das Vertrauen in Polit-Bonzen und Institutionen? Vorbei. Man muss sich selbst helfen! Im Kino liefen die ersten postapokalyptischen Streifen wie „Mad Max“ (1979). Ein neuer Held wurde geboren: Der Überlebenskünstler.

    Der überstand den Atomkrieg, den Zusammenbruch der Zivilisation und sogar das Sterben der Natur. Der Survival-Held findet in jeder Situation das Rettende. Er weiß, wie man Wasser aus dem letzten Kaktus presst. Zeitschriften berichteten über Aussteiger, die sich mit Messer und Lendenschurz durch den Dschungel schlugen. Und solch ein Survival-Künstler, so die Schlussfolgerung, schlummert in jedem Bürger. Man muss nur ein wenig Know-How erwerben. Und das lieferten zahlreiche Ratgeber.

    In seiner Studie über „Survival in den 80er Jahren“ (2016) erkennt Philipp Schönthaler den Schriftsteller Ernst Jünger als Vorläufer dieses Heldentypus. Jüngers Selbstdarstellung in Kriegsbüchern wie „In Stahlgewittern“ (1920) zentrieren den Überlebenskampf. Aber der ist bei Jünger keineswegs elendig, sondern hat eine eigene Faszination, Schönheit und Glamour. Es verleiht Souveränität. Kein Wunder, dass er in der – von Weltuntergangsstimmung gesättigten – Weimarer Republik zum Bestseller-Autor avancierte.

    Auch in den 2020ern feiert die Krisenstimmung ein Groß-Comeback. Ein neuer Kalter Krieg reanimiert die Angst vor dem Atomtod. Inflation, steigende Mieten und drohender Zusammenbruch der Energieversorgung befeuern soziale Existenzängste. Anstatt den Zusammenhalt der Bürger zu fördern, befeuern Mainstream-Medien den Spaltungsfuror: Ein falsches Wort und Deine Leben ist verwirkt.

    Hier ist der Survival-Kämpfer wieder gefragt, der all das überlebt! Der die nötige Eigenständigkeit besitzt, sich vom versagenden Staat abzuwenden. Der zum eigenen Versorger und Beschützer wird. Übrigens: Die „Mad Max“-Reihe wird  auch wieder fortgesetzt…

    Überlebenskunst auf neuestem Stand, erklärt von einem echten Profi:  Clint Emersons „Survival Handbuch der Navy Seals“. Diesen und weitere Ratgeber zur Krisenvorsorge können Sie  hier bestellen.

    5 Kommentare

    1. Wasser ist wichtiger als Nahrung. Ohne Strom keine Wasserwerkspumpen und kein Leitungswasser. Wo versteckt man die Wasserflaschen, damit sie nicht geplündert werden? Im Rucksack???

    2. rechtsklick am

      Und ich frage mich, warum man das Wort Überlebenskunst nicht benutzt. Ist es veraltet? Kennt man es nicht? Versteht man es nicht mehr? Schämt man sich ihrer? Ekelt man sich etwa vor der deutschen Sprache? Entfremdung vom eigenen Volk und seiner Kultur zeigt sich an erster Stelle durch die Verwendung von Wörtern und Begriffen. "Englisch" ist ein Kauderwelsch. Laßt Anglizismen links liegen!

      • Bert Brech am

        Wenn ich mir die meisten Deutschländer Würstchen so angucke, wird es für die Überlebenskünstler nach zwei Monaten Zivilisationsverlust recht einsam werden. Dann wird es nicht mehr viel Gequatsche geben, keine Anglizismen und keine Kanaklizismen.

    3. Ich sag mal so: Es ist wirklich faszinierend, was echte Survival-Spezialisten so alles drauf haben. Auch echte Outdoor-Survival-Freaks, die einen "neuen" Lifestyle schaffen, der durchaus sinnvoll ist.

      ABER: Man stelle sich auch mal vor, es würde bspw. Krieg ausbrechen in Deutschland. Glaubt jemand ernsthaft, bei bald 90 Mio. Einwohnern würde man dann auf den Feldern der Bauern noch eine einzige "vergessene" Kartoffel oder Mohrrübe finden? Meint jemand ernsthaft, im Herbst könnte man dann noch einen essbaren Pilz im Wald, einen Teller Bärlauch oder einen einsamen Apfel am Baum finden ?
      Ich habe da große Zweifel !

      • @Obelix:

        Zitat:"…Meint jemand ernsthaft, im Herbst könnte man dann noch einen essbaren Pilz im Wald, einen Teller Bärlauch oder einen einsamen Apfel am Baum finden ?…"

        Je nach dem wie sich die Situation entwickelt; – vielleicht nicht im ersten Herbst aber wieder im zweiten. Dann sind’s nämlich keine 90 Millionen mehr…